GEMÄLDE / PAINTING – »DIE NEUGIERIGE NACHBARIN«
- Markus Buchsbaum
- 28. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Kürzlich verkauft! Eine Gelegenheit, die Entstehungsgeschichte des Gemäldes und die Inspirationsquellen zu erläutern. Ein ganz besonderer Platz ist für das Werk nun vorgesehen – sogar ein Andy Warhol muss dafür weichen. Mehr dazu in diesem Beitrag. (english version below)

Technische Daten
Das hochrechteckige, 150 × 120 Zentimeter große Gemälde ist in Acryl auf Leinen ausgeführt, wurde 2021 gefertigt und trägt den Titel »Die neugierige Nachbarin«. Das Bild ist rechts unten mit BUCHSBAUM MARKUS signiert und erzählt ferner eine Geschichte, die es hier nachzulesen gibt.
Inspirationsquellen
Es war die Silvesternacht von 2020 auf 2021: Erschöpft vom Umzug der vorangegangenen Tage fiel ich gegen Mitternacht in einen tiefen Schlaf. Selbst die Knallerei der Feuerwerkskörper konnte mich davon nicht abbringen. Der erste Tag des Jahres, der erste Blick aus dem Fenster: Aus Graz wurde Wien, aus einer malerischen Kleinstadt wurde eine Großstadt, in der es so viel zu entdecken gab. Einer der ersten Spaziergänge führte zum Schloss Belvedere, das ich schon seit jeher bewunderte. Ebenso die ausgestellten Exponate, vor allem jene von Gustav Klimt.
Von der Schönheit Wiens und der Liebe zur Architektur beflügelt, kam schnell die Idee für ein großformatiges Gemälde auf. Es wurde dies das erste in der neuen Stadt. Das Schloss Belvedere: einst die Sommerresidenz des Prinzen Eugen von Savoyen, heute eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der österreichischen Bundeshauptstadt. Barocke Baukunst und barocke Landschaftsarchitektur treffen auf die weltbekannte Sammlung der Österreichischen Galerie Belvedere. All dies spiegelt sich im Gemälde wider.
Detailbeschreibung
Sowohl Haupt- als auch Gartenfassade des Oberen Belvedere und die wohl berühmtesten Werke Gustav Klimts sind in einem Bild vereint. Es verfügt mit Hinter-, Mittel- und Vordergrund über einen klassischen Aufbau. Vor einem zum Teil von Wolken durchzogenen, blauen Himmel erhebt sich die mit spontanen Pinselstrichen umgesetzte Gartenseite des Gebäudes. Diese bildet einen Kontrast zu der realistisch gemalten Fassade, die sich von der linken Seite kopfüber in die Szenerie schiebt. Es handelt sich hierbei um die südliche Eingangsseite. Die rechte Bildhälfte wird von einer der vielen Sphingen im Schlossgarten dominiert. Linker und rechter Teil flankieren den Blick auf den gartenseitigen Vorplatz mit dem Museumseingang.
Klimts Judith blickt neugierig durch das auf dem Kopf gestellte Schlossfenster und scheint mit den Fassadenelementen zu verschmelzen. Viele Museumsbesuche sind vorangegangen um die Malweise Klimts zu studieren, wofür sogar eine Jahreskarte gekauft wurde. Seine sogenannte goldene Phase kommt auch in diesem Gemälde zum Vorschein, indem schimmernde Goldfarben eingesetzt wurden. Doch was erspäht Judith? Das küssende Paar, welches nun Teil der nach links blickenden Sphinx ist. »Der Kuss« ist zu Haaren, Lidschatten und darüber hinaus zur Wiese in der Bildmitte geworden.
Das neue Zuhause
Einst zog es mich nach Wien, und nun findet das dort geschaffene Gemälde seinen neuen Platz in Graz. Der genaue Standort bleibt natürlich geheim, doch eines steht fest: Es gelangt in die Hände eines leidenschaftlichen Kunstsammlers – und sogar ein Andy Warhol muss weichen, um Raum für die »Die neugierige Nachbarin« zu schaffen. Kunde happy, Künstler happy.

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Recently sold! An opportunity to explain the origins of the painting and the sources of inspiration behind it. A very special place is now reserved for this artwork – even an Andy Warhol has to make room for it. More on this in this post.
Technical data
The painting, a tall rectangle measuring 150 × 120 centimeters, is executed in acrylic on linen. Created in 2021, it bears the title »The nosy neighbour«. Signed BUCHSBAUM MARKUS in the lower right corner, the artwork tells a story – one that can be read here.
Sources of inspiration
It was New Year’s Eve from 2020 to 2021: Exhausted from the move in the preceding days, I fell into a deep sleep around midnight. Not even the explosions of fireworks could wake me. The first day of the year, the first glance out the window – Graz became Vienna, a picturesque small town became a vibrant metropolis with so much to explore. One of my first walks led me to Belvedere Palace, a place I had admired for years – along with its remarkable exhibits, especially those by Gustav Klimt.
Inspired by Vienna’s beauty and my love for architecture, the idea of a large-format painting quickly took shape. It became the first artwork created in my new city. Belvedere Palace – once the summer residence of Prince Eugene of Savoy, now one of Vienna’s most treasured landmarks. Baroque architectural grandeur meets breathtaking Baroque garden landscapes, alongside the world-renowned collection of the Belvedere Museum. All of this is reflected in the painting.
Detailed description
Both the main and garden façades of Upper Belvedere are combined into a single composition, alongside some of Gustav Klimt’s most famous works. The artwork follows a traditional structure with foreground, middle ground, and background. Against a partly cloudy blue sky, the garden-facing side of the building emerges, painted with expressive brushstrokes – contrasting with the realistically rendered façade, which tilts upside-down from the left into the scene. This depicts the southern entrance of the palace. The right side of the painting is dominated by one of the many sphinxes from the palace gardens, flanking the museum’s entrance in the garden-facing courtyard.
Klimt’s Judith gazes curiously through the upturned palace window, appearing to merge with its architectural elements. Numerous museum visits preceded this piece, allowing for an in-depth study of Klimt’s painting techniques – even leading to the purchase of an annual pass. His famous so called golden phase is reflected in the work, with shimmering gold tones woven throughout. But what does Judith see? The embracing couple from »The Kiss« – now transformed into the flowing hair, eyeshadow, and even the central meadow within the scene.
The new home
Once, I moved to Vienna – now, the painting created there finds its new home in Graz. The exact location remains a secret, but one thing is certain: It has found its way into the hands of a passionate art collector. And even an Andy Warhol has to make space for »The nosy neighbour«. Happy collector, happy artist.
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